01. Dezember 2023
DGPPN-Antistigma-Preis 2023: ein Zeichen gegen Vorurteile und Ausgrenzung
Mit dem Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen würdigen die DGPPN und das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen engagieren. Das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an zwei Organisationen, die am 01. Dezember im Rahmen des DGPPN Kongresses im CityCube Berlin ausgezeichnet werden. Zusätzlich vergibt die Fachjury einen Anerkennungspreis.
AETAS Kinderstiftung: KinderKrisenIntervention
Die Münchner Stiftung betreut Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen nach traumatischen Lebensereignissen wie tragischen Unglücksfällen oder einem Todesfall in der Familie durch Suizid oder Gewalt. Solche Erfahrungen können vor allem Kinder emotional aus der Bahn werfen. Ziel ist es, akutes Leid zu lindern, eine frühe Traumaverarbeitung der Betroffenen zu fördern und damit späteren psychischen Erkrankungen vorzubeugen. Damit leistet die AETAS Kinderstiftung wichtige und professionelle Krisenintervention nach einem speziell entwickelten wissenschaftlichen Konzept. Alle Hilfsangebote sind spendenfinanziert und für die betroffenen Familien kostenlos
Lehrprojekt: #weilwegschauennichtdrinist!
Die Fachhochschule Graz will Studierende ihres Lehrgangs „Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege“ mit einem speziellen E-LearningKurs dafür sensibilisieren, welchen Vorurteilen und Stigmatisierungen psychisch erkrankte Patienten im Gesundheitssystem häufig ausgesetzt sind. Neben sozialen und kommunikativen Kompetenzen lernen die Studierenden fachspezifische pflegerische Interventionen, die im Umgang mit den vielfältigen psychischen Krankheitsbildern notwendig sind. Als Modellprojekt soll #weilwegschauennichtdrinist! versuchsweise auch an anderen Pflegehochschulen eingesetzt werden, um die wichtige Zielgruppe der Pflegekräfte frühzeitig zu schulen.
Lichtenberger Initiative für Gesundheit und Arbeit (L.IGA)
Einen Anerkennungspreis ohne Preisgeld vergibt die Fachjury an das Jobcenter Berlin Lichtenberg. Dort wurde 2017 das Projekt „Psychosoziales Coaching“ eingeführt, um psychisch erkrankte Arbeitslose besser unterstützen zu können. 2022 startete das Pilotprojekt Lichtenberger Initiative für Gesundheit und Arbeit (L.IGA), gefördert vom Bundesprogramm rehapro. Ziel ist die Stärkung der Rehabilitation durch innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben. Das Projekt hat Vorbildcharakter und leistet einen wichtigen Beitrag zur Entstigmatisierung psychisch erkrankter Menschen im Arbeitskontext.
Über den DGPPN-Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen
Mit dem DGPPN-Antistigma-Preis werden jährlich Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen ausgezeichnet, die sich für die gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen einsetzen. Der Förderpreis wird in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert. Die Einreichungen werden unter Leitung von Prof. Arno Deister, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit, von einer Fachjury bewertet. Teil der Jury sind Prof. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank (President Elect DGPPN), Prof. Georg Schomerus, Dr. Werner Kissling, Waltraud Rinke, Dr. Rüdiger Hannig und Dr. Hanna Högenauer. Die Preisverleihung findet jährlich im Rahmen des DGPPN Kongresses im CityCube Berlin statt.
Weitere Informationen: www.dgppn.de