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26. November 2022

 

DGPPN-Antistigma-Preis 2022: ein Zeichen gegen Vorurteile und Ausgren-zung

 

Menschen mit psychischen Erkrankungen haben mit Vorurteilen in ihrem beruflichen und privaten Umfeld zu kämpfen. Dagegen setzt der mit 10 000 Euro dotierte DGPPN Antistigma-Preis seit 2002 ein Zeichen und würdigt Projekte, die sich für eine nachhaltige Integration der Betroffenen engagieren. Die drei diesjährigen Preisträger wurden von einer Fachjury ausgewählt und am 26. November im Rahmen des DGPPN Kongresses im CityCube Berlin zu gleichen Teilen ausgezeichnet.

 

Psychisch fit in der Grundschule: Unsere “verrückten” Familien!

Der Leipziger Verein Irrsinnig menschlich e. V. entwickelt seit über 20 Jahren Präventionsangebote zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Das neue Programm speziell für Grundschulen trägt den Titel „Unsere ´verrückten` Familien!“ und richtet sich an Schüler ab Klasse drei, Lehrkräfte und Eltern. Mit dem Angebot soll in der Schule das schwierige Thema psychischer Krisen in der Familie auf kindgerechte Art und Weise behandelt werden. Neben der Aufklärung über psychische Erkrankungen wird den Kindern vermittelt, dass seelische Krisen zum Leben gehören und sie nicht die Schuld an der Erkrankung ihrer Eltern tragen.

 

Kopfsachen e. V.: Tipps für mentale Selbstfürsorge  

Die Förderung psychischer Gesundheitskompetenz junger Menschen ist das Ziel der Berliner Studenteninitiative Kopfsachen e. V.. In wissenschaftlich fundierten Workshops erhalten Jugendliche neben Basiswissen über die Psyche konkrete Werkzeuge, um für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Daneben stellt der Verein auf Social Media Plattformen Informationen über Erkrankungen und Hilfsangebote bei psychischen Krisen zur Verfügung. So sollen junge Menschen und ihr Umfeld über die Workshops hinaus mit praktischen Tipps für die mentale Selbstfürsorge unterstützt werden.

 

AG Vorurteilsfrei: Gegen Stigma bei der Polizei

Die Arbeitsgruppe Vorurteilsfrei versteht sich als trialogischer Zusammenschluss, der sich für die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen einsetzt. Die betroffenengeleitete Gruppe entwickelt Interventionen zum Abbau von Vorurteilen in speziellen Berufsgruppen. Aktuell steht die Forschung zu stigmatisierenden Haltungen von Polizeischülern gegenüber Menschen in psychischen Krisen im Fokus. In Zusammenarbeit mit der Polizeischule Leipzig wurden erste Schulungskonzepte für Polizeikräfte entwickelt, bei denen der persönliche Kontakt mit Betroffenen im Zentrum steht.

 

Über den DGPPN-Antistigma-Preis: Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen

Mit dem DGPPN-Antistigma-Preis werden jährlich Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen ausgezeichnet, die sich für die gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen einsetzen. Der Förderpreis wird in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Einreichungen werden von einer Fachjury unter Leitung von Prof. Arno Deister, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit, bewertet. Teil der Jury sind Prof. Andreas Meyer-Lindenberg (President Elect DGPPN), Prof. Georg Schomerus, Dr. Werner Kissling, Waltraud Rinke, Dr. Rüdiger Hannig und Dr. Hanna Högenauer. Die Preisverleihung findet jährlich Ende November im Rahmen des DGPPN Kongresses im CityCube Berlin statt.

 

Weitere Informationen: www.dgppnkongress.de

 

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