Pressemitteilungen 2006
Bundesministerin Ulla Schmidt unterstützt das neue Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
Für die Menschen. Gegen Ausgrenzung.
Der Parlamentarische Staatssekretär Rolf Schwanitz: Das
Bündnis holt die relevanten Organisationen und Institutionen an einen Tisch und
verstärkt somit die regionalen Massnahmen gegen Stigmatisierung und
Ausgrenzung.
Anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) betont der Parlamentarische Staatssekretär, wie wichtig es sei, dass von Anfang an auch Vertreter der Betroffenen und der Angehörigenselbsthilfe einbezogen wurden.
In Deutschland hat die Zahl der psychischen Erkrankungen erheblich
zugenommen. Deshalb sieht die Bundesregierung die Förderung der seeli-schen
Gesundheit als eine grosse gesundheitspolitische Herausforderung und
Zukunftsaufgabe an
, darauf verwies der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesministerium für Gesundheit, Rolf Schwanitz, anlässlich
der Vorstellung des neu gegründeten Aktionsbündnisses für Seelische
Gesundheit
, im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) am
heutigen Mittwoch, den 22. November 2006, in Berlin.
Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit wurde von der DGPPN gemeinsam mit
dem Antistigma-Verein open the doors und der Stiftung für Seelische Gesundheit
ins Leben gerufen. Die Schirmherrschaft für diese Initiative liegt bei der
Bundesministerin für Gesundheit, Ulla Schmidt, MdB, die ihr
Engagement für diese Initiative so erläutert: Das Aktionsbündnis für
Seelische Gesundheit hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Stigmatisierung
psychisch kranker Menschen anzugehen. Dazu holt es Vertreter der Betroffenen und
der Angehörigen, der Heilberufe und vieler relevanter Institutionen und
Verbände an einen Tisch. Als zuständige Bundesministerin habe ich gern die Schirmherrschaft
für dieses Bündnis übernommen.
Schon heute beteiligen sich rund 20 Organisationen an dem bundesweiten
Bündnis, darunter Ärzteverbände, wissenschaftliche Fachgesellschaften,
Selbsthilfeverbände der Betroffenen und Angehörigen sowie medizinische
Kompetenznetze. Ziele des neuen Bündnisses sind die Aufklärungs- und
Informationsarbeit zu psychischen Erkrankungen sowie die Umsetzung eines
Programms, um der Stigmatisierung von betroffenen Menschen entgegenzuwirken. Unser
Ziel ist, dass es in zehn Jahren genauso selbstverständlich ist, über eine
Depression oder eine Demenzerkrankung zu sprechen, wie über einen
Bandscheibenvorfall oder eine Kreislauferkrankung
erklärt der derzeitige
Präsident der DGPPN, Professor Dr. Fritz Hohagen, Lübeck,
das Anliegen des Aktionsbündnisses.
Der Vorsitzende des Aktionsbündnisses und President Elect der DGPPN,
Professor Dr. Wolfgang Gaebel, Direktor der Psychiatrischen
Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, betont: Psychische
Erkrankungen sind immer noch ein Tabu-Thema. Die Betroffenen leiden stark unter
der Stigmatisierung, die mit einer Erkrankung einhergeht. In der öffentlichen
Diskussion findet die Diskriminierung der Betroffenen bislang kaum Beachtung.
Dies wollen wir verändern.
Ein Drittel aller Menschen sind einmal in ihrem Leben von einer psychischen
Krankheit betroffen. Sowohl in der Deklaration von Helsinki
der
europäischen Gesundheitsminister als auch im so genannten Grünbuch der
EU-Kommission wird eine nachhaltige Verbesserung des Informations- und
Wissenstands über psychische Gesundheit sowie die Förderung der sozialen
Integration von psychisch kranken Menschen gefordert. Hier setzt das
Aktionsbündnis Seelische Gesundheit an und trägt aktiv und mit konkreten
Projekten zur Umsetzung des Grünbuch-Prozesses
in der Bundesrepublik
bei.
Die Förderung der seelischen Gesundheit ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe. Wir freuen uns, dass wir bereits so viele Mitstreiter für das
Aktionsbündnis gefunden haben. Zukünftig suchen wir die intensive
Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft
erläuterte der Vorsitzende des Aktionsbündnisses, Professor
Gaebel.
Zu den Partnern des Aktionsbündnisses für Seelische Gesundheit zählen neben den Initiatoren: BASTA - das Bündnis für psychisch erkrankte Menschen, der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN), der Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP), die Bundesärztekammer, der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK), der Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE), der Dachverband Gemeindepsychiatrie, die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, das Deutsche Bündnis gegen Depression, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatikl und Psychotherapie (DGKJP), die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und ärztliche Psychotherapie (DGPM), die Deutsche Vertretung der European Depression Association, das Deutsche Suchtforschungsnetz, der Antistigma-Verein Irrsinnig Menschlich sowie die Kompetenznetze Demenzen, Depression und Schizophrenie.
Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
Wiebke Ahrens
Projektkoordination