Woche der Seelischen Gesundheit
Vom 10. bis 20. Oktober 2024 setzt sich die Aktionswoche mit dem Thema „Arbeit und Psyche” auseinander. Betriebe und Beschäftigte sollen stärker für psychische Belastungen sensibilisiert und wichtige Fragen in den Fokus gerückt werden: Wie schaffen wir es, im Arbeitsalltag trotz Dauerstress und Personalmangel gesund zu bleiben? Wie können Betroffene besser integriert werden? Und wie können wir der Stigmatisierung offen entgegenwirken?
Die Aktionswoche möchte auf die unterschiedlichen Strategien zur Bewältigung und auf das vielfältige psychosoziale Hilfsangebot in Deutschland aufmerksam machen sowie zum gemeinsamen Austausch und gegenseitiger Unterstützung aufrufen.
Allgemeine Fragen zur Aktionswoche und zum Online-Kalender bitte per E-Mail an koordination@seelischegesundheit.net oder telefonisch unter +49 30 24 04 772 27.
Bundesweit finden zahlreiche Veranstaltungen sowohl digital als auch live vor Ort statt. Alle sind eingeladen, bei verschiedenen Veranstaltungsformaten und Aktionstagen die kleinen und großen Angebote der psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen in ihrer Umgebung kennenzulernen. Ob Vorträge, Workshops, Podcasts oder Kunstausstellungen, jährlich beteiligen sich rund 50 Regionen und Städte mit insgesamt über 600 Präsenz- und Online-Veranstaltungen.
Die Veranstaltungen der Aktionswoche sind in der Regel kostenfrei und richten sich an alle Generationen. Sie tragen dazu bei, Berührungsängste abzubauen und Betroffene sowie deren Angehörige einzubinden. Die Angebote wollen jeden motivieren, sich Hilfe zu suchen und vor allem Präventions- und Beratungsangebote in der Nähe kennenzulernen.
Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit unterstützt alle Veranstalter, Betroffenen und Interessierten inhaltlich mit fachlichen Informationen, Hilfsangeboten sowie Tipps und Experteninterviews zum Thema der Aktionswoche. Vielseitige Webelemente können zur Bewerbung aller Veranstaltungen und der Aktionswoche im Downloadbereich zur freien Nutzung heruntergeladen werden.
Darüber hinaus koordiniert das Bündnis den bundesweiten Online-Veranstaltungskalender, produziert das Programmheft für alle Berliner Veranstaltungen und veranstaltet das große Auftaktevent vor Ort in Berlin, das auch im Livestream auf dem YouTube-Kanal des Aktionsbündnisses verfolgt werden kann.
Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller
Die Direktorin des Institutes für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig beantwortet wichtige Fragen rund um das Thema „Arbeit und Psyche”.
Welche Bedeutung hat Arbeit für unsere Lebensgestaltung? Wo verbergen sich Risiken? Und wie können wir psychisch fit im Job bleiben?
Aktionswoche 2024: Weiterführende Informationen
Themenübersicht
Gemeinschaft und soziale Integration
Die Schaffung einer unterstützenden Gemeinschaft am Arbeitsplatz, in der sich die Mitarbeitenden eingebunden fühlen, trägt maßgeblich zur psychischen Gesundheit bei. Teamarbeit, Zusammenhalt und soziale Interaktion können als Schutzfaktoren gegenüber psychischen Belastungen wirken.
Anerkennung und Wertschätzung
Die Wertschätzung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spielt eine entscheidende Rolle für ihre psychische Gesundheit. Anerkennung und Lob für gute Leistungen können die Motivation steigern und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
Kommunikation und Konfliktmanagement
Eine offene Kommunikationskultur am Arbeitsplatz sowie effektive Konfliktlösungsmechanismen sind entscheidend. Konflikte am Arbeitsplatz können erheblichen Stress verursachen, und daher ist es wichtig, einen Raum für konstruktive Gespräche und Konfliktlösungen zu schaffen.
Psychosoziale Unterstützung am Arbeitsplatz
Ein wichtiger Faktor für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist das Vorhandensein von psychosozialen Unterstützungsangeboten. Dazu gehören zum Beispiel Beratungsstellen, Coaching-Möglichkeiten, und Mentoring-Programme, die den Mitarbeitenden helfen, mit stressigen Situationen umzugehen und ihre psychische Gesundheit zu stärken.
Frühintervention und Krisenmanagement
Die Implementierung von Frühinterventionsmaßnahmen und effektiven Krisenmanagementstrategien ist entscheidend. Hierbei geht es darum, frühzeitig auf Anzeichen psychischer Belastungen zu reagieren und mit offener Haltung adäquate Unterstützung anzubieten, um schwerwiegendere Probleme zu verhindern und einer Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen entgegenzuwirken.
Rehabilitation und Teilhabe
Neben präventiven Angeboten sind berufliche Wiedereingliederungsmaßnahmen und ein inklusives Unternehmensklima für Mitarbeitende von Bedeutung, um Betroffene vor Langzeitarbeitslosigkeit sowie Frühberentung zu schützen und eine gesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen.
Fort- und Weiterbildung
Die kontinuierliche berufliche Weiterbildung und persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden können dazu beitragen, ihre Resilienz zu stärken. Die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Entfaltung fördert nicht nur die Zufriedenheit und das Wohlbefinden, sondern auch die psychische Gesundheit.
Flexibilität und Work-Life-Balance
Der Wandel in der Arbeitswelt, einschließlich Digitalisierung und Mobilität, hat Auswirkungen auf die Work-Life-Balance. Es ist wichtig, flexible Arbeitszeitmodelle zu fördern und sicherzustellen, dass Mitarbeitende die Möglichkeit haben, Beruf und Privatleben effektiv zu vereinbaren, um Überlastung und Stress zu reduzieren.
Ganzheitlicher Ansatz
Es ist wichtig zu betonen, dass der Umgang mit psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Dies beinhaltet nicht nur Maßnahmen auf individueller Ebene, sondern auch auf organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene und eine konsequente Vernetzung zwischen Unternehmen und Gesundheitssystem, um ein umfassendes Wohlbefinden zu fördern und die seelische Gesundheit aller berufstätigen Menschen langfristig sucherzustellen.
Relevante Fragen
- Wie schaffen wir es im Arbeitsleben, trotz persönlichem Stress und gesellschaftlicher Krisen, handlungsfähig und psychisch gesund zu bleiben?
- Wie können vor allem Auszubildende und junge Beschäftigte davor geschützt werden, frühzeitig auszubrennen?
- Wie können Menschen nach einer psychischen Erkrankung wieder in das Arbeitsleben integriert werden?
- Wie erlangen wir mehr Zusammenhalt und Gemeinschaft am Arbeitsplatz?
- Wie können wir besser mit Konflikten am Arbeitsplatz umgehen?
- Wie kann Stigmatisierung am Arbeitsplatz abgebaut werden?
- Wie schaffen wir es, eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten?
Angebote
Wichtige Hilfs- und Beratungsangebote sowie eine Literatur- und Medienübersicht zum Thema „Arbeit und Psyche” folgen in Kürze.
Auftaktveranstaltung 2024
hybride Abendveranstaltung vor Ort und im Livestream
Datum: Donnerstag, 10. Oktober 2024, 17:30 bis 20:00 Uhr
Ort: Pfefferberg, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin
Die Veranstaltung beinhaltet neben einem Grußwort des Bundesgesundheitsministers Prof. Karl Lauterbach und einem Impulsvortrag von Prof. Steffi Riedel-Heller, Leiterin des Intituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health am Universitätsklinikum Leipzig, einen trialogisch besetzten Panel Talk mit Expert:innen aus Versorgung, Politik und Kultur.
Die Eröffnung wird von unserem Vorsitzenden, Psychiater und Psychotherapeut Prof. Arno Deister, zusammen mit der Schauspielerin und Mental Health Botschafterin Barbara Dussler vor Ort moderiert und zusätzlich als Livestream ins Internet übertragen.
Im Anschluss findet ein Get Together zum gemeinsamen Ausklang des Abends statt.
Anmeldung demnächst möglich!